Bitte hört nicht auf zu helfen! 1000 Dank an Selina W. und Tobias N. !

Felix & Selina & Tobias

Felix & Selina & Tobias

Fürstenzell/Mitterdorf: Mein Freund
Tobias N. (20) und ich, Selina W. (16),
waren am Donnerstag, den
05.05.2016, um 20.15 Uhr auf dem
Nachhauseweg, als wir auf der Straße
etwas Schwarzes entdeckten. Sofort
registrierten wir, dass es eine
überfahrene Katze war. Tobias dachte
nicht lange nach und fuhr rechts ran,
um die vermeintlich tote Katze von
der gefährlichen Straße zu holen. In
dem Moment, als wir bei der Katze
ankamen, sah sie uns ganz
unerwartet an. Wir waren kurz
schockiert, aber mein Freund zögerte nicht lange und rief den Tiernotarzt an.
Währenddessen lief ich mit der augenscheinlich schwer verletzten Katze zum Auto. Ich
legte sie auf den Beifahrersitz, während ich darauf wartete, was meinem Freund am
Telefon gesagt wurde. Als er aber die Beifahrertür öffnete, sprang ihm die unter Schock
stehende Katze entgegen und flüchtete quer über das naheliegende Feld in den
darunterliegenden Bach. Mein Freund lief ihr hinterher und trieb sie mir letztendlich in die
Arme. Wir rannten beide zum Auto zurück, als hinge unser eigenes Leben von dem
Überleben dieser Katze ab.
Um ca. 20.25 Uhr erreichten wir dann die Klinik Kurzeichet, wo wir schon von einer sehr
lieben Tierärztin empfangen wurden. Nach gefühlt einer Stunde Warten erfuhren wir, dass
der Kater ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Loch in der Lunge mit Einblutung und ein
ausgerenktes Ellbogengelenk hatte. Nun war die Frage: „Sollten wir die Katze sterben
lassen oder einen Rechnung von mindestens 1000 Euro tragen?“ Mein Freund fackelte
nicht lange und sagte „ich übernehme die Kosten und bürge dafür, denn wir können diesen
Kater nicht sterben lassen nur des Geldes wegen.“
Da der hohe Betrag unsere eigenen Mittel überstieg, bemühte sich Tobias in den nächsten
Tagen bei verschiedenen Organisationen, darunter die Mobile Tierrettung, um finanzielle
Unterstützung. Es wurden ihm dabei Spenden in Höhe von 640 Euro zugesagt.
Die ersten zwei Nächte bangten wir sehr um das Leben des kleinen Felix (so nannten wir
ihn – es bedeutet „der Glückliche“). Sein Zustand verbesserte sich zunehmend und
schließlich durften wir ihn am Montag, den 09.05.2015, mit nach Hause nehmen.
Die großartige Unterstützung der mobilen Tierrettung und die Spenden einiger Mitbürger
haben es uns erst möglich gemacht, das Leben von Felix zu retten. Danke an alle, die
gespendet haben und uns so toll unterstützt haben.….Tausend Dank!
Bericht verfasst am 15.05.2016 von Selina W. und Tobias N.

Hilfe! Eichhörnchen gefunden.

Eichhörnchen werfen üblicherweise zweimal jährlich.Eichhörnchenkinder Dabei sind sie meistens die ersten Tiere, die uns Jungtiere bescheren.
Durch Baumfällungen und Heckenschnitte oder durch Katzen-Freigänger werden im Februar und März, aber auch im Juli vermehrt Jungtiere durch aufmerksame Mitmenschen gefunden. Auch wenn die Mutter durch einen Autounfall verunglückte, tauchen die im Nest unruhig gewordenen Jungtiere am Boden liegend auf. Gleichzeitig sind aber nicht alle Jungtiere verletzt oder hilfsbedürftig, sondern lernen gerade die Welt zu erkunden. Selten findet man erwachsene Eichhörnchen, die Hilfe benötigen.

Wir empfehlen, folgende Jungtiere aufzunehmen:

  • Eichhörnchen mit Verletzungen (blutende Wunden, blutige Nase, nachschleifende Gliedmaßen, lethargische Tiere, schreiende Eichhörnchen, sich im Kreis drehende Tiere)
  • Nackte, blinde oder behaarte Eichhörnchen, die am Boden liegen und sich nicht bewegen – berühren Sie das Eichhörnchen und überprüfen Sie, ob es kalt ist (es sollte sich etwas wärmer als Ihre Hand anfühlen). Anmerkung: Die Eichhörnchen-Mutter stört sich nicht am Menschengeruch und würde das Tier auch nach Berührung annehmen. Ausgekühlte Tiere nimmt die Mutter aber nicht mehr an!
  • Eichhörnchen, die bereits deutlich behaart sind und regungslos am Boden liegen.
  • Junge Eichhörnchen, die bereits gut laufen können, aber nicht selbstständig wieder auf den Baum klettern (beobachten Sie das Tier dazu etwa 1 Stunde – das Tier muss auf den Baum klettern können!)
  • Wenn das Jungtier in der prallen Sonne liegt und sich selbst nicht vom Fleck bewegt (hier bitte nicht eine Stunde warten, sondern das Tier sofort aufnehmen (Hitzeschlaggefahr – Infusionen sind wahrscheinlich dringend notwendig))
  • Jungtiere, die bei einem Baumschnitt heruntergefallen sind (das Nest ist zerstört, die Tiere sind womöglich durch den Sturz verletzt und müssen versorgt werden)
  • Eichhörnchen, die Ihnen nachlaufen und an Ihnen hochklettern möchten (sie sind üblicherweise ausgehungert und versuchen um jeden Preis jemanden zu finden, der sie versorgt – die Mutter ist verunglückt). Ausnahmen kommen dann vor, wenn Eichhörnchen vor Ort gefüttert werden.
  • Eichhörnchen, die auf Asphalt, Steinboden, Straßen, Garagenauffahrten usw. liegen.

Wir empfehlen, folgende erwachsene Eichhörnchen aufzunehmen:

Ein erwachsenes Eichhörnchen, das Sie selbst einfangen und mitnehmen können, ist ein Eichhörnchen in Lebensgefahr mit sehr geringen Überlebenschancen. Ein Eichhörnchen wird auch bei schweren Verletzungen versuchen, sich in die Baumkronen in Sicherheit zu bringen. Erwachsene Tiere, die auch das nicht mehr schaffen, brauchen dementsprechend dringend Hilfe.

Bitte beachten Sie: Eichhörnchen können kräftig beißen. Sie verstehen nicht, dass Sie ihnen helfen wollen und wehren sich daher manchmal bei der Bergung. Während kleine Jungtiere üblicherweise nicht beißen (noch fehlen die Zähne), tun es ältere Tiere durchaus. Sobald das Eichhörnchen deutlich behaart ist, sollten Sie es also nur mit dicken Handschuhen oder notfallshalber mit einem T-Shirt, einem Schal oder einer Haube angreifen.

Erste Hilfe für Eichhörnchenjunge

  1. Nehmen Sie das Tier auf und suchen Sie nach weiteren Jungtieren – oft finden sich noch Geschwister in derselben misslichen Lage.
  2. Notieren Sie sich unbedingt den Fundort! Eventuell ist eine Rückführung mit der Mutter noch am selben Tag möglich nachdem das Tier entsprechend versorgt wurde.
  3. Wärmen Sie das Jungtier in einem Tuch eingewickelt in Ihrer Hand! Setzen Sie es nicht gleich auf eine Wärmeflasche – zu schnelles Aufwärmen überleben die Tiere nicht.
  4. Ist das Tier aufgewärmt, setzen Sie es in einen Karton (mit Luftlöchern) oder einen Kleintiertransporter mit einer Wärmeflasche. Wickeln Sie die Wärmeflasche so ein, dass das Hörnchen auf einer angenehm warmen Fläche liegt – stellen Sie sicher, dass es nicht zu warm wird (etwas wärmer als Ihre Hände ist gut). Nicht empfehlen können wir die Verwendung von Wärmelampen, da diese die Tiere zu stark austrocknen.
  5. Verwenden Sie dabei bitte nur Tücher, die keine Löcher haben (hier könnten sich sonst Gliedmaßen verwickeln)
  6. Unterkunft auf Ausbruchsicherheit überprüfen!
  7. Kontaktieren Sie die Wildtierhilfe Wien oder andere Auffangstation in Ihrer Nähe für die weitere Vorgehensweise.
  8. Erst in Absprache mit einer Wildtierauffangstation dürfen Futter bzw. Wasser verabreicht werden. Schwache Tiere können sich schnell verschlucken und ersticken. Zu frühes Füttern kann zu Verdauungsproblemen und folglich zu Kreislaufversagen führen. Nur wenn für eine Beratung niemand erreichbar ist, empfehlen wir, nach der Anleitung im folgenden Punkt „Futter und Wasser“ vorzugehen.

Futter und Wasser

  • Bitte nur unter vorheriger Absprache mit einer Wildtierauffangstation oder einem wildtierkundigem Tierarzt Futter oder Wasser verabreichen. Ein kaltes, verletztes Tier muss zuerst gewärmt und medizinisch versorgt werden, bevor Futter und Wasser verstoffwechselt werden können.
  • Falls niemand erreichbar ist, gehen Sie bitte folgendermaßen vor: Ist das Tier aufgewärmt und medizinisch versorgt, kann eine Lösung aus lauwarmem Wasser und Traubenzucker in einer flachen Schüssel angeboten werden. Wird diese nicht angenommen, können Sie vorsichtig außen (!) die Mundwinkel mit Wasser benetzen. Es reicht ganz wenig Wasser aus, das anschließend von den Lippen geschleckt werden sollte. Das ist eine Angelegenheit, die sehr langsam vorangeht, da so immer nur winzige Wassermengen aufgenommen werden. Werden Sie nicht ungeduldig, lassen Sie die Wassertropfen am Mundwinkel nicht immer größer werden. Insbesondere bei der Verwendung von Pipetten ist die Verschluckungsgefahr sehr groß. Niemals Wasser in das Maul hineintropfen lassen – Erstickungsgefahr!

Transport

  • Hierfür bitten wir Sie, nasses Futter und Wasser wieder aus der Transportbox zu entfernen, damit das Tier nicht nass wird.
  • Das Eichhörnchen muss ausbruchssicher verstaut werden. Für Jungtiere reicht ein Schuhkarton mit Luftlöchern, welcher gut zugeklebt so verstaut wird, dass er beim Transport nicht umherrutschen kann.
  • Auch während der Fahrt sollte das Tier warm bleiben, daher ggf. ein lauwarmes Thermophor oder ein Kirschkernkissen so in oder unter der Box anbringen, dass das Eichhörnchen notfalls der Wärmequelle ausweichen kann.

Was Sie nicht tun sollten

  • Geben Sie dem Tier bitte kein Futter und auch kein Wasser ohne vorherige Absprache:
    Geschwächte Tiere müssen erst mit Infusionen aufgebaut werden, bevor sie in der Lage sind Futter zu verdauen. Füttern Sie insbesondere keine Regenwürmer, Käfer, Wespen, keine Milchprodukte, kein Müsli, kein Hunde/Katzenfutter oder Hackfleisch, kein Brot oder Speisereste. Auch die unsachgemäße Versorgung mit Wasser kann schiefgehen – das Tier kann sich verschlucken und ersticken (kommt häufig vor bei geschwächten Jungtieren – daher bitte keine Selbstversuche). Insbesondere bei der Verabreichung von Wasser mittels Pipetten ist die Gefahr, etwas falsch zu machen, sehr groß!
  • Behandeln Sie das Tier bitte nicht selbst mit Medikamenten oder Flohsprays!
    Falsche Medikamente oder Medikamentengabe auf Verdachtsdiagnosen können verheerende Folgen haben. Wenn Sie das Jungtier in der Transportbox belassen und Haustiere nicht in die Nähe dieser Box lassen, so ist eine Ansteckung der Haustiere mit Außenparasiten sehr unwahrscheinlich. Bitte beachten Sie, dass die Verwendung solcher Mittel das Tier töten kann.
  • Von der Verwendung von Wärmelampen raten wir dringend ab, da diese die Tiere stark austrockenen. Verwenden Sie stattdessen Wärmematte/Thermophor/Kirschkernkissen um das Tier aufzuwärmen!
  • Belassen Sie für den Transport keine Wasserschüsseln in dem Transportbehältnis. Das Wasser wird sonst verschüttet, das Tier wird nass und kühlt aus.
  • Ziehen Sie das Tier bitte nicht selbst auf.
    Wir verstehen, dass die Handaufzucht von so kleinen Tieren eine besondere Erfahrung ist. Gleichzeitig ist sie aber enorm zeitaufwändig. Vor allem kleine Tiere müssen Tag und Nacht alle zwei Stunden versorgt werden. Wenn nur ein Tier gefunden wird und das Hörnchen daher alleine aufwachsen muss, ist es fehlgeprägt. Fehlgeprägte Tiere werden in der Natur von Artgenossen im besten Fall verstoßen, im schlimmsten Fall getötet. Darüber hinaus muss die Auswilderung in einem entsprechenden Rahmen geschehen. Offensichtlich selbstständige Tiere können nicht einfach in die Freiheit entlassen werden!

Wie können Sie Eichhörnchen im Alltag helfen?

  • Schneiden Sie Hecken und Bäume nicht im Frühling und Hochsommer – in dieser Zeit werden diese Orte gerne für die Jungtieraufzucht genutzt
  • Richten Sie Futterplätze ein! Bieten Sie dazu Haselnüsse, Walnüsse, ungezuckerten Zwieback und Obst (mit geringem Säuregehalt, also bitte keine Zitrusfrüchte o.ä.) in Futterschüsseln auf Holzbretter, die Sie zuvor an Bäumen montiert haben, an. Denken Sie auch an eine Wasserstelle (bitte keine Schüssel wählen, die tiefer als 3-4 cm ist. Am besten eignen sich Blumentopfuntersetzer).
  • Sichern Sie Ihre Regentonnen ab! Verschließen Sie diese oder bringen einen Ast so an, dass die Tiere wieder aus der Regentonne klettern können.

Link zur Website:

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Sieben Fehler beim Vogelhäuschen – so schaden Sie den Tieren

Das Futterhäuschen steht bei vielen Vogelfreunden bereits zum Einsatz bereit. Schließlich sollen die Tiere im Winter nicht hungern und das Beobachten macht Spaß. Doch bei der Fütterung gilt es, einige Regeln zu beachten – wer beispielsweise mit Brot füttert, riskiert, dass die Vögel krank werden.

In den kalten Wintermonaten herrscht buntes Treiben an den Futterhäuschen. Amseln, Rotkehlchen, Finken, Sperlinge, Blau- und Kohlmeisen, Zaunkönige, Spechte und Stare picken fröhlich nach Samen und Kernen. Vom Fenster aus ist das zwar schön anzusehen, notwendig ist die Extra-Fütterung allerdings nicht. Das sind die größten Futterhaus-Fehler im Überblick:

Fehler 1: Nur auf die Winterfütterung als Tierschutzmaßnahme setzen

Die Vogelarten, die hier überwintern, sind kleine Überlebenskünstler. In Parks, Gärten und Wäldern finden sie in der Regel ausreichend Nahrung. Viel wichtiger als die Winterfütterung ist Naturschützern zufolge der Erhalt heimischer Pflanzenarten mit Früchten und Samen. Diese können die Mägen der Vögel ganz ohne menschliche Hilfe füllen. Büsche, Bäume und Stauden bieten zudem Schutz und sind geeignete Brutplätze.

Allerdings herrscht in diesem Punkt Uneinigkeit: Wegen zurückgehender Singvögelbestände gibt es auch Experten, die sogar eine Ganzjahresfütterung befürworten.

Fehler 2: Brot und Essensreste füttern

Auf keinen Fall sollten Vogelfreunde Brot, Essensreste oder salzige Nahrung wie Speck und Salzkartoffeln füttern. Das ist nicht artgerecht und kann laut Tierschützern zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin zu tödlichen Erkrankungen führen. Brot beispielsweise quillt im Magen der Vögel auf und führt zu schlimmen Verstopfungen.

Vogelfreunde sollten nur das anbieten, was die Tiere auch in der Natur finden. Dazu zählen Sonnenblumenkerne, Bucheckern, Apfelkerne, Haselnüsse und Samen von Tannenzapfen. Auch Mohn, Hirse, Kürbiskerne, Rosinen und Haferflocken vertragen die Vögel gut.

Fehler 3: Futterhäuschen nicht reinigen

Ein Futterhäuschen zieht eine Menge Vögel an. Dadurch sammeln sich nicht nur Federn und Ausscheidungen an, sondern es können auch Keime übertragen werden. Tierschützer raten daher, die Futterstelle täglich mit heißem Wasser und einer Bürste zu säubern und dabei immer Handschuhe zu tragen. Auch Verunreinigungen um das Häuschen herum sollten beseitigt werden.

Fehler 4: Tote Vögel an der Futterstelle nicht ernst nehmen

Findet man tote Vögel an der Futterstelle, muss die Fütterung sofort eingestellt, das Futterhaus mit einer verdünnten Essigessenz desinfiziert und am Boden liegendes Futter entfernt werden. Schuld können Salmonellen oder Trichomonaden sein, warnt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern. Diese Krankheitserreger fänden sich häufig an den klassischen Futterhäuschen.

Zudem sei es wichtig, tote Tiere aufgrund des Ansteckungsrisikos nur mit Gummihandschuhen anzufassen und in einem Plastikbeutel in der Restmülltonne zu entsorgen. Danach die Hände desinfizieren.

Fehler 5: Die Vögel zu früh füttern

Im Herbst finden die Vögel noch ausreichend Nahrung. Es besteht dann noch kein Bedarf, mit der Fütterung zu beginnen. Sind die Temperaturen noch zu mild, erhöht sich auch das Risiko für Krankheiten am Vogelhäuschen. Daher sollte man die Tiere erst mit Einsetzen von Frost und Schnee mit Nahrung versorgen. Wird es wieder milder, kann auch die Fütterung eingestellt werden.

Fehler 6: Feuchtes Futter

Wichtig ist es außerdem, das Futter trocken zu halten. Sonst kann es leicht schimmeln oder einfrieren. Am besten immer nur wenig Futter ins Häuschen legen und Reste regelmäßig entfernen. Damit Regen und Schnee nicht mit Samen und Körnern in Berührung kommen, bieten sich auch wasserfeste Futterspender und spezielle Silos an.

Fehler 7: Das Vogelhäuschen zu niedrig aufhängen

Weiterhin sollte das Häuschen möglichst hoch aufgehängt werden und sich an einer Stelle befinden, an der die Vögel eine heranschleichende Katze frühzeitig bemerken – am besten vier bis fünf Meter von Gebüsch und Bäumen entfernt. Und auch wenn es das Beobachten erleichtert: Das Häuschen nie in der Nähe einer Fensterscheibe anbringen. Die Tiere sehen das Glas nicht. Fliegen sie dagegen, können sie sich schlimme Verletzungen zuziehen oder sogar sterben.

 

Quelle: http://www.feelgreen.de/voegel-fuettern-die-sieben-groessten-vogelhaeuschen-fehler/id_75861664/index

Jede dritte Art in Deutschland ist bedroht

Egal ob Tier, Pflanze oder Pilz: Der erste Artenschutz-Report des Bundesamts für Naturschutz offenbart, wie sehr die Natur leidet. Besserung ist kaum in Sicht.

Das Ergebnis des ersten Artenschutzberichts des Bundesamts für Naturschutz (BfN) ist eindeutig: Um Deutschlands Natur ist es schlecht bestellt. Von den rund 72.000 bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten hierzulande sei rund ein Drittel in ihrem Bestand bedroht. Dem nicht genug: Das nationale Ziel, den Verlust aufzuhalten, habe man „bisher verfehlt“. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Arten vor dem Aussterben zu bewahren.

Wie es um die Wiesen, Wälder und Flüsse Deutschlands sowie deren Bewohner bestellt ist, wird unterschiedlich dokumentiert. Die Roten Listen untersuchen seit Jahren fortlaufend mehr als 32.000 heimische Tiere, Pflanzen und Pilze hinsichtlich ihrer Gefährdung. Darüber hinaus geben verschiedene, nationale Berichte und Monitoringprogramme über einzelne Tierarten Auskunft über den Zustand von Fauna und Flora. Der Artenschutzreport des BfN hat die vorliegenden Daten nun erstmals zusammengefasst.

Die Zahlen sind ernüchternd:

  • Knapp ein Drittel aller in Deutschland vorkommenden Arten ist laut Roter Liste in ihrem Bestand gefährdet, acht Prozent kommen nur noch extrem selten vor und sechs Prozent sind bereits ausgestorben oder verschollen.
  • Insgesamt 11.000 Tierarten wurden untersucht. Fast 28 Prozent der Wirbeltiere, die Süßwasserfische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere umfassen, sind aktuell bestandsgefährdet.
  • Zu den bislang am stärksten gefährdeten Tiergruppen gehören Reptilien wie die Östliche Smaragdeidechse und bestimmte Fliegenarten.
  • Von den verzeichneten Wirbellosen – inklusive Insekten – gelten 45,8 Prozent als bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben.
  • Während der vergangenen 12 Jahre haben 34 Prozent der Brutvogelarten in ihrem Bestand stark abgenommen.
  • Fast ein Viertel der Zugvogelarten ist bestandsgefährdet und steht auf der Roten Liste.

Sterben die Tiere und Pflanzen hierzulande aus, sind sie womöglich für immer von der Erde verschwunden. In manchen Fällen kommen nach jetzigem Wissen große Teile oder gar die gesamte Weltpopulation einer Art in Deutschland vor. Dazu zählen etwa Gelbbauchunken oder Plumpschrecken.

Zu der Misere beigetragen haben laut Bericht viele Faktoren. An vorderster Stelle stehe die intensive Landwirtschaft, heißt es. Aber auch die Forstwirtschaft, Wasserbau und Gewässerunterhaltung, Fischerei, Schadstoffeinträge, Baumaßnahmen sowie Sport und Freizeitaktivitäten gefährdeten Flora und Fauna. Kurz: der Mensch.

Erfolgreicher Artenschutz in acht Schritten

Was also tun? Das Bundesamt hat einen umfassenden Acht-Punkte-Aktionsplan entwickelt: Die Autoren fordern zunächst, bisherige Artenschutzprogramme auszubauen. Zudem sei „ein gut vernetztes System von Schutzgebieten wesentlich“, um den Arten ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zu geben. Dazu gehöre auch, die Bestände in der Agrarlandschaft besser zu achten und nutzungsfreie Wälder zu erhalten. Letztere sollen beispielsweise künftig fünf Prozent der Waldfläche einnehmen. Weiter sollen Flüsse wieder durchgängig gestaltet und mit ihren Auen verbunden werden. Nachhaltige Fischerei sei ebenfalls notwendig. Zu guter Letzt gelte es, „bessere Datengrundlagen über die Gefährdungssituation zu schaffen, fortzuführen und weiterzuentwickeln“.

Die Forderungen lesen sich gut. Allerdings sind sie nicht neu, vieles klagen Tier- und Naturschutzverbände seit Jahren ein. Und manche Maßnahmen sind äußerst ambitioniert. Es dürfte schwierig werden, sie gemeinsam mit Landwirten, Gemeinden und Städten im Interesse aller umzusetzen.

Dass sich derlei Bemühungen jedoch lohnen, zeigen einzelne Arten. Die Flussperlmuschel etwa sei heute besser geschützt als noch vor einigen Jahren, eben weil Rückzugsräume gezielt geschaffen wurden, heißt es in dem Bericht. Die Kegelrobbe ist auch deshalb zurück in der deutschen Nordsee. Uferschnepfen, Braunkehlchen und Kornblumen haben es dank Wiesenbrüterprogrammen und Ackerrandstreifenprojekten nun besser. Durch das Verbot des Insektizids DDT bekam der Seeadler eine Chance, sich wieder dauerhaft zu vermehren. Und auch Biber, Wildkatze und Wolf hätten in Deutschland endlich wieder ein sicheres Zuhause.

Doch mit den erstarkten Tieren und Pflanzen kommt die Verantwortung. Nicht zuletzt Biber und Wolf zeigen, wie schmal der Grat zwischen dem Willen zum Schutz und dem Überdruss am Geschützten ist.

 

Quelle: www.zeit.de

 

350 Bauern beantragen Tierschutzprämien

350 niedersächsische Landwirte haben beim Agrarministerium Anträge für die neue Tierschutzprämie eingereicht. Rund 600.000 Legehennen und weit mehr als 115.000 Mastschweine könnten von den Zuschüssen profitieren. Denn bei ihnen würden dann weder Schwänze kupiert noch Schnäbel abgeschnitten.

Hannover . Der Antrag sei „ein deutliches Signal, dass unsere Landwirte sich für mehr Tierschutz einsetzen wollen“, sagte Agrarminister Christian Meyer (Grüne). Zuvor hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ über die Anträge berichtet. Die bei einigen Agrarverbänden und der Opposition nicht unumstrittene Prämie sieht Zahlungen von 1,70 Euro pro nicht gekürztem Schnabel und 16,50 Euro für jedes Schwein vor, das seinen Ringelschwanz behalten darf.

Ob die Anträge alle genehmigt werden, ist nach Angaben des Ministeriums aber noch offen. Nur wer die Bedingungen erfüllt, erhält das Geld, welches das Land aus dem EU-Fördertopf ELER weitergibt. Bis 2020 stehen für beide Maßnahmen 28 Millionen Euro bereit. Landwirte kupieren die Schwänze und Schnäbel, um zu verhindern, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen. Eigentlich ist das Schwänzekupieren EU-weit schon seit 2001 verboten, es wird von den Behörden streng genommen nur noch als Ausnahme geduldet.

Quelle:http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/350-Bauern-beantragen-Tierschutzpraemien

 

Sauberkeit ohne Tierqual

11. März 2015: „Nein zu Tierversuchen für Putz- und Reinigungsmittel“ – Menschen für Tierrechte protestieren in London

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte und seine europäischen Bündnis-Partner* fordern heute mit einer Wischmopp-, Schrubber- und Putzlappen-Aktion auf dem Parliament Square in Westminster (London) Politiker und Industrieunternehmen auf, Tierversuche für Putz- und Reinigungsmittel in der EU zu verbieten. Außerdem bestärken sie die Verbraucher, Produkte zu kaufen, die ohne Tierversuche hergestellt werden.

„Am 11.03.2013 hat die EU Tierversuche für Kosmetika verboten. An Tieren getestete Produkte dürfen seitdem in der EU nicht mehr verkauft werden. Genau das wollen wir jetzt auch für Putz- und Reinigungsmittel erreichen. Unsere zwanzigjährige erfolgreiche Kosmetikkampagne hat uns für dieses Ziel bestens trainiert“, so Dr. Christiane Baumgartl-Simons, stellvertretende Vorsitzende von Menschen für Tierrechte.

Die Tierrechtler erinnern auch an die Macht der Verbraucher. Die Konsumenten können sich beim Einkauf von Wasch-, Spül- und anderen Putzmitteln für Produkte von Firmen entscheiden, die keine Tierversuche durchführen. Labels helfen dabei, eine tierfreundliche Variante zu finden. Für Kosmetikprodukte kommen drei Label in Betracht: der „springende Hase“ (the leaping Bunny), der Hase mit der schützenden Hand und die Veganblume. Beim Kauf von Produkten mit dem Qualitätssiegel „springender Hase“ kann der Verbraucher sicher sein, dass zur Herstellung von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln keine Tierversuche durchgeführt wurden.

2015 eceae london 2Das Verbot der Tierversuche für Kosmetika betrifft Substanzen, die ausschließlich in Kosmetikprodukten verwendet werden. Wird die Substanz zusätzlich in anderen Konsumgütern eingesetzt, so darf sie weiterhin tierexperimentell getestet werden. Hierzu zählen Chemikalien, Reinigungsmittel, Arzneimittel (auch Impfstoffe und Seren), Biozide (z.B. Schädlingsbekämpfungsmittel), Pestizide, Lebensmittelzusatzstoffe (Konservierungsmittel, Farbstoffe, Emulatoren etc.) und Medizinprodukte (z.B. chirurgisches Nahtmaterial, künstliche Gelenke, Hüftprothesen, Zahnimplantate). In der Veterinärmedizin betrifft dies Arznei- und Futtermittel.

„Trotzdem war die Durchsetzung des Verbots ein entscheidender erster Sieg, weitere müssen nun folgen. Deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf die Putz- und Reinigungsmittel. Hier müssen tierversuchsfreie Testmethoden schnellstens entwickelt und anerkannt werden“, betont Dr. Christiane Baumgartl-Simons.

*Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. sind Mitglied der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE). Im Jahr 1990 gegründet, gehören der ECEAE heute 13 Organisationen aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten an sowie eine Reihe von Beobachtergruppen aus anderen Ländern. Die ECEAE lehnt jeden Tierversuch aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ab. Ihr Ziel ist die Abschaffung der Tierversuche. Die ECEAE arbeitet vorwiegend im Bereich der Europapolitik. Schwerpunktthemen sind die EU-Chemikalien-Verordnung (REACH), die EU-Kosmetik-Richtlinie, weitere EU-Rechtsvorschriften, wie die Richtlinie 63/2010/EU (EU-Tierversuchsrichtlinie), die Förderung von tierversuchsfreien Verfahren, Versuche an Primaten und Gentechnik.

Quelle:http://www.tierrechte.de/presse-a-magazin/pressemitteilungen/11-maerz-2015-nein-zu-tierversuchen-fuer-putz-und-reinigungsmittel-menschen-fuer-tierrechte-protestieren-in-london

 

Gegen Pelz

Während der Pelzproduktion wird eine hohe Anzahl an Tieren, unabhängig davon, ob sie in Käfigen aufgezogen oder im Wald gefangen wurden, lebendig und bei vollem Bewusstsein gehäutet. Dies zeigen beispielsweise Aufnahmen von chinesischen Pelzfarmen. Die zappelnden und schreienden Lebewesen werden kopfüber aufgehängt während ihnen das Fell samt Haut vom Körper gezogen wird. Dies geschieht mit etwa 35 Tieren, um einen Mantel herzustellen. Der Gebrauch von Pelz wird von der Bevölkerung schon weitgehend abgelehnt, was auf der Aufklärung über die grausamen Bedingungen hinter der Industrie beruht. Dennoch tragen viele Menschen Pelzbesätze an Jacken oder Schuhen, ohne sich bewusst zu sein, dass es sich um Echtpelz handelt.

Diese oft nur kleinen Fellteile an beispielsweise Kapuzen oder in Schuhen, stammen unter anderem auch von Hunden und Katzen aus China. Hunde- und Katzenpelz gelangt oft falsch deklariert nach Europa, um hier als „Marderhund“, „Wildkatze“ oder unter anderen Decknamen verkauft zu werden.

Doch nicht nur aus China stammt der Pelz, der hier in Deutschland verkauft wird. Zwar wurden die Richtlinien für deutsche Pelzfarmen 2011 verschärft, nicht alle Betreiber halten sich jedoch daran. Illegal züchten sie weiterhin Nerze und andere Tiere, die vor allem in Norddeutschland in viel zu kleinen Käfigen dahinvegetieren müssen.

Heutzutage können auch Jacken, Mäntel oder Schuhe, die nicht mehr als 30 Euro kosten, Echtpelzbesätze enthalten und optisch ist der „falsche Pelz“ meist kaum vom Tierpelz zu unterscheiden. Immer wieder gelangten auch Informationen an die Öffentlichkeit, die bewiesen, dass als Kunstpelz deklarierter Pelz in Wirklichkeit Hunde- oder Katzenpelz aus China war. Um sicher zu sein, den qualvollen Tod durch Vergasen, Elektroschocks oder lebendiges Häuten von Tieren nicht zu finanzieren, sollte man am besten vollkommen auf Pelzbesätze verzichten.

http://www.animalequality.de

test

Regierung will illegalen Welpenhandel stoppen!

Für Tierimporteure, Zoohändler und Hundetrainer gelten jetzt neue und strengere Vorschriften. Den Grünen und dem Tierschutzbund reicht das nicht, sie fordern noch mehr Regelungen und Verbote.

Erst kürzlich haben Zollbeamte bei Nürnberg wieder einen Transporter aus der Slowakei überprüft. Im Laderaum entdeckten sie 77 Hundewelpen: erschöpft, schlecht ernährt und insgesamt in einem jämmerlichen Zustand. Die Tiere waren eigentlich noch viel zu jung gewesen, um von ihren Müttern getrennt zu werden. Und Papiere hatten sie auch nicht. Und sie waren ohne den erforderlichen EU-Heimtierausweis und ohne ein tierärztliches Gesundheitszeugnis über die Grenze nach Deutschland gebracht worden. Einen Mikrochip mit Zuchtnummer und Geburtsdatum hatten sie natürlich auch nicht.

Der illegale Handel mit Hundewelpen aus dem Ausland boomt. Die Tiere werden oft unter unvorstellbaren Bedingungen aufgezogen und später unter ebenso katastrophalen Umständen transportiert. Dagegen will die Bundesregierung jetzt vorgehen. Am Freitag treten entsprechende Änderungen des Tierschutzgesetzes in Kraft. Danach müssen sich Händler die Einfuhr von Hunden künftig von den zuständigen Veterinärämtern genehmigen lassen. Das gilt selbstverständlich auch für Katzen, dem beliebtesten Haustier der Deutschen. Mehr als acht Millionen Katzen werden in deutschen Wohnungen gehalten. An zweiter Stelle der Beliebtheit folgen die rund 5,5 Millionen Hunde.

Ziel der Neuregelung im Tierschutzgesetz ist es, Mindestqualitätsstandards für Heimtiere sicherzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Diesen Ansatz hält der Präsident des deutschen Tierschutzbunds, Thomas Schröder, im Prinzip für eine gute Sache. Und dennoch ist er nicht zufrieden. „Das ist gut gemeint, aber nicht konsequent umgesetzt“, klagt Schröder. Ein Gewerbeschein – und nichts anderes sei die Genehmigung – würde unseriöse Hundehändler nicht stoppen, da sie ja gerade in der Illegalität arbeiten und sich kaum an die entsprechenden Behörden wenden würden. Die fraglichen Hundetransporter kommen vor allem aus der Slowakei, aber auch aus Tschechien und Ungarn. Schröder fordert daher vor allem schärfere Kontrollen in den entsprechenden Zollgrenzbezirken.

Viel Marketing, aber nur wenig Tierschutz

 

Es ist nicht die einzige Änderung im Tierschutzgesetz. So benötigen professionelle Hundeausbilder von nun an ebenfalls eine behördliche Genehmigung. Und auch diese Maßnahme hält Schröder im Prinzip für richtig, aber für unzureichend, zumal bei den Hundeschulen bundesweit ein regelrechter Wildwuchs zu beobachten sei. Es fehlten Leitlinien für die Ausbildung zum Hundetrainer, kritisiert der Tierschützer. Da müssten die zuständigen Länder jetzt einen entsprechenden Lehrplan erstellen. Bislang böten nur die Industrie- und Handelskammern in Potsdam und Stade eine Ausbildung zum Hundefachwirt an.

Und selbst damit ist Schröder noch nicht zufrieden. Es werde in der Ausbildung viel Marketing vermittelt, aber nur wenig Tierschutz. Vor allem darauf kommt es ihm natürlich an. Und so spart er auch nicht mit Kritik an der dritten neuen Regelung, wonach Zoohändler ihren Kunden künftig schriftliche Informationen mitgeben müssen, in denen die Bedürfnisse und besonderen Haltungsanforderungen an die jeweiligen Tiere aufgelistet sind, die sie gerade verkauft haben.

Solche Infoblätter seien zwar nützlich, aber eben nicht ausreichend, sagt Schröder. Da könne dann etwa der Käufer eines Meerschweinchens nachlesen, dass es bei dieser Art besser sei, die Tiere zu zweit zu halten. Aber weder kaufe der Kunde dann noch ein zweites Tier, noch ist damit der Zoohändler davon abzubringen, nur ein einzelnes Tier wegzugeben. Also würde die Information auf dem Zettel ohne Wirkung für den Tierschutz bleiben.

Tierschützer wollen noch mehr Verbote

 

Schröder fordert, die Haltung von Heimtieren grundsätzlicher zu regeln. So sollte der zuständige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Positivlisten erstellen, auf denen Arten geführt werden, die als Haustiere gehalten werden dürfen. Bei Hund, Katze und Meerschweinchen sei das unproblematisch. Aber giftige Schlangen und Spinnen stellten schon besondere Anforderungen an den Halter. Kritisch sieht Schröder auch die Schildkröte als Haustier. Oft werde unterschätzt, wie groß und alt die Tiere werden können – deshalb werden sie oft abgegeben. Die Tierheime seien voll von Schildkröten.

Das mit dem heutigen Tag gültige sogenannte Heimtierpaket ist Teil einer umfangreichen Novelle des Tierschutzgesetzes, die noch von der schwarz-gelben Vorgängerregierung verabschiedet wurde und in mehreren Stufen in Kraft getreten ist. Darin wird unter anderem festgelegt, das der umstrittene Schenkelbrand bei Pferden zur Kennzeichnung ab 2019 nur noch unter Betäubung erlaubt ist. Das zunächst geplante Verbot war am Widerstand von Pferdezuchtverbänden gescheitert. Die ebenso umstrittene betäubungslose Kastration von Ferkeln ist gleichfalls von 2019 an verboten.

Die tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Nicole Maisch, spricht von „punktuellen Verbesserungen“, die aber nicht darüber hinwegtäuschen könnten, dass das Tierschutzgesetz seinen Namen insgesamt nicht verdiene. So sei etwa das Verbot sogenannter Qualzuchten viel zu „wachsweich“ gefasst. Gerade bei der Haltung von Nutztieren müsse noch viel für den Tierschutz getan werden.

Quelle:http://www.welt.de/politik/deutschland/article130765452/Regierung-will-illegalen-Welpenhandel-stoppen.html

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