Als Igor Ayrapetyan hörte, dass in Sotschi Tausende streunende Hunde getötet werden sollen, stieg er in sein Auto und fuhr 1500 Kilometer, um die Tiere zu retten. Auch ein Milliardär beteiligt sich.
Für die meisten Athleten geht es in Sotschi maximal um eine Medaille aus Edelmetall, für Sotschis Straßenhunde dagegen geht es ums Überleben. Als bekannt wurde, dass die Behörden vor dem Beginn der Spiele mehr als 2000 streunende Hunde töten wollten, gab es einen Aufschrei der Empörung. Die von den vielen Arbeitern im Vorfeld angelockten und offenbar gut gefütterten Tiere, sollten während der Spiele das Bild vom perfekten Olympia nicht stören.
Von den vielen Petitionen und Aufrufen gegen die Tötungen erreichte einer auch Igor Ayrapetyan im etwa 1500 Kilometer entfernten Moskau. Der 41-Jährige war von dem Schicksal der Hunde so berührt, dass er sich mit einem Kumpel ins Auto setzte, um den langen Weg nach Sotschi zu fahren. Dort lud er elf Hunde in den Wagen und nahm sie mit nach Hause. All dies dokumentierte er mit Bildern auf seiner Facebookseite.
Über die Seite vermittelt er die Tiere nun an neue Besitzer und hält andere über die Situation der Hunde auf dem Laufenden. Er habe mit gutem Beispiel vorangehen wollen, damit auch Einheimische helfen, sagte Ayrapetyan in einem „Moscow Times“-Interview. Er habe sich gedacht: „Vielleicht wird sich ihr Gewissen melden und sie werden sich irgendwie beteiligen.“
Milliardär hat ein Herz für die Hunde
Zumindest bei einem hat sich das Gewissen gerührt. Oleg Deripaska, milliardenschwerer Oligarch und Investor der Spiele, unterstützt laut BBC die Auffangstation für Hunde, die lokale Gruppen nahe Sotschi errichtet haben. Deripaska kommt selbst aus der Nähe der Olympiastadt und hat daher eine besondere Verbundenheit zur Region. „Meinen ersten Hund habe ich auf der Straße meines Dorfes gefunden. Er war für fast fünf Jahre ein sehr enger Freund“, sagte er im BBC-Interview.
Etwa 140 Hunde hat die Station bislang aufgenommen. Sie leben in Hundehütten und Käfigen und warten nun auf neue Besitzer. Auch der Moskauer Hundefreund Ayrapetyan verweist auf seiner Facebookseite auf die Station sowie auf einige lokale Tierheime. Er hofft, dass so möglichst viele Hunde ein neues Heim finden.
Quelle: Stern.de